Energiemanagementsysteme
Ein Energiemanagementsystem zum Ermitteln, Analysieren und Steuern der Energieströme ist für nahezu jedes Unternehmen geeignet. Grundsätzlich ist das Einsparpotenzial jedoch in den Unternehmen am höchsten, wo am meisten Energie eingesetzt wird. Wir zeigen Ihnen, worauf es ankommt.
Welche Energiemanagementsysteme gibt es?
Es gibt eine ganze Reihe von Herstellern, die Energiemanagementsoftware anbieten. Dazu zählen unter anderem bekannte Namen wie ABB, Bosch und Siemens. Welche Software zu Ihrem Unternehmen passt, ermitteln Sie am besten in Abstimmung mit Energieauditor*innen oder Energieberater*innen. Das hängt davon ab, welche Ziele Sie erreichen möchten, welche Bereiche des Unternehmens abgedeckt werden sollen sowie von zahlreichen weiteren Faktoren. Das Bafa stellt auf seiner Website eine Liste zur Verfügung , auf der alle Hersteller zu finden sind, die eine Softwarelösung gemäß der ISO 50001 anbieten. Diese Produkte gelten als förderfähig nach der Richtlinie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie „Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss und Kredit“.
Wie wirkt sich ein Energiemanagementsystem in der Praxis aus?
Mit einem Energiemanagementsystem können Sie Bereiche identifizieren, in denen sich Investitionen in energieeffizientere Technologien lohnen. Zum Beispiel der Einsatz effizienterer Motoren in Produktionsanlagen kann bis zu 30 Prozent Energie einsparen. Eine Bäckerei wiederum benötigt viel Energie für die heißen Öfen, die gleichzeitig Abwärme liefern. Diese kann mithilfe von Wärmetauschern als Energiequelle genutzt werden. In einem Möbelhaus ist unter anderem die Beleuchtung ein Faktor mit hohem Energieverbrauch. Effiziente Leuchten sind ein erster Schritt, ihn zu senken. In Kombination mit der entsprechenden Technik, wie Präsenzmeldern, lässt sich noch mehr sparen. Auch kleine Unternehmen, bei denen es hauptsächlich Büroräume gibt, können ihre Effizienz steigern. Dazu reichen oft schon wenige Maßnahmen aus, etwa Zeitschaltuhren fürs Licht oder eine automatische Heizungssteuerung.
Praktisch ist es entscheidend, die Energieströme nicht nur zu analysieren. Das Management steht vor der Aufgabe, Maßnahmen festzulegen, mit denen mehr Effizienz erreicht werden kann. Dafür muss es die entsprechenden Ressourcen bereitstellen (finanzielle Mittel sowie Arbeitszeit). Energiebeauftragte sollten benannt werden, die gewährleisten, dass die Beschäftigten einbezogen werden. Das betrifft vor allem neue Prozesse, die mit einer Verhaltensveränderung verbunden sind. Über Zielwerte und Kennzahlen sollten die Verantwortlichen regelmäßig prüfen, ob die Maßnahmen zum erwünschten Erfolg führen.
Tipp: Energieeffizienz-Netzwerke
Suchen Sie in Ihrer Region nach Energieeffizienz-Netzwerken. Sie bekommen nicht nur einen zertifizierten Berater oder eine Beraterin, die Sie durch den gesamten Prozess eines Energieaudits begleiten, sondern Sie profitieren davon, dass verschiedene Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Problemstellungen zusammentreffen. Der Austausch sorgt dafür, dass jedes Mitglied vom Know-how der anderen profitiert und Lösungen entwickelt werden, die zum Teil auf andere Unternehmen übertragbar sind. Diese Transparenz hilft Ihnen dabei, Ihre Energieverbräuche und auch mögliche Einsparmaßnahmen im Vergleich besser einzuschätzen. Über ein solches Netzwerk können Sie auch den Schritt in Richtung Einführung eines Energiemanagementsystems gehen. Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) initiiert solche Netzwerke. Auf der dafür geschaffenen Website finden Sie zum Beispiel über die Karte die Netzwerke in Ihrer Region.