Energetische Sanierung
Ein hoher Energieverbrauch eines Industrie- oder Bürogebäudes lässt sich durch eine energetische Sanierung verringern. Bei einer energetischen Sanierung sind verschiedene Gewerke involviert, sodass eine durchdachte Herangehensweise unabdingbar ist.
Wie gehe ich vor, wenn ich energetisch sanieren möchte?
Eine Gebäudesanierung folgt diesem Ablauf:
Basis ist eine umfassende Analyse des Ist-Zustandes mit Begutachtung wichtiger Bauteile und der Anlagetechnik. Expert*innen erarbeiten eine Liste mit sinnvollen Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten. Die energetische Bestandsaufnahme erfasst, wo Energie eingespart werden kann. Beispielsweise bei der Heizungsanlage geschieht dies über die Ermittlung des Energieverbrauchskennwerts (oder auch Energiekennwert), der den Verbrauch Ihrer Heizung zeigt.
Wenn besondere Bedingungen vorliegen, etwa Denkmalschutz, sollten Sie mit Unterstützung der Energieberater*innen klären, welche Veränderungen möglich sind.
Dann wird der Finanzbedarf der Maßnahmen geklärt und mit den finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens abgeglichen. Dabei sollten Fördermöglichkeiten einbezogen werden.
Förderungen müssen vor Bau- oder Sanierungsbeginn beantragt werden.
Bei kleineren Maßnahmen holen Sie Angebote von Handwerkern ein (jeweils mindestens drei). Bei größeren Sanierungen ist es empfehlenswert, Expert*innen mit der Fachplanung oder Baubegleitung zu beauftragen.
Sie sollten prüfen, welche Vorhaben unter die Genehmigungspflicht fallen, sodass eine Baugenehmigung erforderlich ist. Bei größeren Maßnahmen übernehmen das die beauftragten Fachleute.
Der Bauvertrag formuliert Details zu Preis, Zahlungsfristen und Mängelansprüchen, Bauablauf und Abnahme mit verbindlichen Terminen auch hinsichtlich der Förderungen.
Nach Fertigstellung erfolgt die Abnahme mit genauem Abnahmeprotokoll.
Lassen Sie sich in die neue Technik des Gebäudes einweisen und die Handbücher geben, schließen Sie Wartungsverträge ab.
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Energieverbrauch. Ideal ist die Installation eines Energiemanagementsystems. Entsprechen die Einsparungen nicht den Erwartungen, bitten Sie Ihren Energieberater um eine Prüfung.
Zu Schritt 5: Fachplanung & Baubegleitung
Mithilfe der Fachplanung geht die Planung einer Sanierung ins Detail. Sie ist also nach der übergeordneten Planung eines Architekten oder einer Architektin der nächste Schritt. Grundlage sind beispielsweise die Entwurfs- oder Genehmigungsplanung. Die Fachplanung leitet über in die Ausführungsplanung.
Übrigens: Eine Beratung durch Fachleute ist bei einer energetischen Sanierung unbedingt empfehlenswert und zum Teil auch ein Muss für Fördergelder. Die Expert*innen erfassen den Zustand des Gebäudes und empfehlen geeignete Sanierungsmaßnahmen.
Für die Zeit der Umsetzung kann zudem über eine Baubegleitung nachgedacht werden. Ziel der Baubegleitung ist es, die Sanierung während der Bauphase zu überprüfen, um mögliche Baumängel auszuschließen oder aber frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Auch für diese Tätigkeiten gibt es finanzielle Zuschüsse von der KfW. Die Baubegleitung wird vom Unternehmer oder der Unternehmerin beauftragt – sie ist keine Bauleitung.
Zu den Leistungen der Baubegleitung gehören:
energetische Berechnungen & abschließende Erstellung des Energiebedarfsausweises
Beantragung von Fördergeldern
Nachweisführung der energetischen Qualität
Ausschreibung und Einholen von Angeboten
Qualitätschecks
Bauzeitenplan
Baustellenbegehungen nach jedem Bauabschnitt
Dokumentation
Abnahme der Anlagen & Einweisung
