Automatische Heizungssteuerung
Ein großer Teil des deutschen Energieverbrauchs geht auf das Konto von Gebäuden – dabei macht das Heizsystem den größten Posten aus. Entsprechend groß ist hier das Einsparpotenzial. Wir zeigen Ihnen praxisbezogen, worauf Sie bei einer automatischen Heizungssteuerung achten sollten.
Aus der Praxis: Wie Unternehmen mit einer intelligenten Steuerung Energie einsparen
Die Effizienz Agentur NRW, efa+, hat verschiedene Unternehmen beraten und bei Sanierungen sowie Optimierungen begleitet. Beispielsweise die Firma Polifilm Protection Manufacturing in Wipperfürth, ein Teil der international tätigen Polifilm-Gruppe, stellt Folienlösungen auf Basis von Polyethylen her. Neben neuen Anlagen investierte das Unternehmen auch in eine neue übergeordnete Steuerung aller Wärmeerzeuger und -verbraucher. Insgesamt belief sich die Investitionssumme auf etwa 2,3 Millionen Euro. Damit erreichten sie eine Energieeinsparung bei Gas von rund elf Gigawattstunden im Jahr und 1,1 Gigawattstunden Strom.

Die Bäckerei Fahlenbrock Gbr, ebenfalls aus Wipperfürth, setzte auf ein neues Anlagenkonzept inklusive einer übergreifenden Steuerung. Damit gelang es ihnen, rund 120.000 Kilowattstunden Energie im Jahr einzusparen. Die Beispiele zeigen, dass eine intelligente Steuerung erheblich dazu beitragen kann, den Einsatz von Ressourcen und damit auch Kosten zu senken.

Was kann ich als Mieter machen?
Mieter eines Gebäudes können ebenfalls ihren Wärmeverbrauch mithilfe von Smart-Home-Systemen senken. Das geht vor allem durch den Austausch der Heizthermostate. Auch die Verbindung der intelligenten Thermostate mit einer App ist möglich. Auf diese Art und Weise lässt sich die Heizung per Smartphone steuern. Darüber hinaus können Sie weitere Smart-Home-Elemente integrieren, zum Beispiel Tür- und Fensterkontakte. Besonders einfach ist das mit Komplett-Angeboten, wo sich zusätzliche Elemente über Plug & Play integrieren lassen. Grundsätzlich sollten Sie sich auf Systeme beschränken, die Sie beim Auszug leicht wieder entfernen und den ursprünglichen Zustand wieder herstellen können (alte Geräte aufheben). Das kann der Vermieter im Zweifel verlangen. Vermeiden Sie deshalb möglichst Beschädigungen – vor allem an der eigentlichen Bausubstanz.
Welche Hersteller bieten intelligente Heizungssteuerungen an?
Wer sich für eine intelligente Heizungssteuerung interessiert, wird bei verschiedenen Herstellern fündig. Welche sich für Ihren individuellen Anwendungszweck eignet, gilt es im Einzelfall herauszufinden. Unterstützung bekommen Sie unter anderem bei den jeweiligen Herstellern, aber auch bei zertifizierten Energieberatern sowie Heizungsfachleuten. Zahlreiche Heizungshersteller bieten solche intelligenten Heizungssteuerungen an, zum Beispiel unter anderem Bosch, Buderus, Danfoss, Vaillant und Viessmann, aber auch zahlreiche weitere. Auch Unternehmen wie unter anderem alphaEOS, Google, Homematic IP und tado haben Systeme dieser Art im Angebot. Letztere richten sich eher an kleinere Betriebe, die von der Größe her eine gewisse Parallele zu Ein- oder Mehrfamilienhäusern aufweisen.